Haus 07

Haus 7

Schmehausen Hausnummer 7, in der Kirchspielgemeinde Uentrop- Haaren- Schmehausen, im Dezember 1983

Informant: Friedhelm Pannock

Hausstelle: Friedrich Pannock, Bauer (früher auch Pannrich)

Haus Nr.: 7

Standort: Bis 1981 (Abbruch)

Flurbezeichnung: „Auf Pannockskamp11 Flur 5, Parzelle 2

Der Hof lag in einem Winkel zwischen der Hörenstraße, heute Sumpmannsweg und der Straße (Weg) „Auf den Käm­pen“ gegenüber – südöstlich – Schwarte gt. Sumpmann, später Röchling und Wirtschaft Kohlhase, Hsnr. 24, südliche Seite; Schwarte gt. Sumpmann Hsnr. 8

Beschreibung: Landwirtschaftliches Anwesen, Hof

Ein großes langgezogenes 2-gesch. Ziegelfachwerkhaus mit beiderseitigem Giebeldach, in N-S-Richtung. N = Wohntrakt und S = Stallungen mit Dehle. Im Wohnteil, Erdgeschoß, 1 Küche, 2 Wohnräume, 1 Wasch­küche, 1 zur ebener Erde gelegener Kellerraum. Im Obergeschoß 4 Schlafräume, 1 Vorratsraum (Räucher­kammer), 1 Mädchenkammer. Der Hauseingang an der Westenseite; Dehlentür mit ei­nem Vorschöpsel auf der südlichen Giebelseite.

Baujahr: 1746, Maße: Länge 16m, Breite 11m, Dehlenbalkeninschrift:

Wir wissen aber, so unser irdisches Haus, dieser Hütten zerbrochen wird, daß wir einen Bau haben von Gott erbauet, ein Haus, nicht mit Händen gemacht, daß ewig ist, im Himmel.

2. Cor. 5, V. 1

Johann Pannrich Anna Margarete Bußmann Eheleute Anno 1746          den 4. IVLI (Juli)

(2. Korinther 5, Vers 1)

An dem etwas von der Hofeinfahrt zurückliegenden Fach­werkhaus, war rechts in N-S-Richtung, eine massive Scheune errichtet. Baujahr: 1924, Maße: Länge 26m, Breite 10mEin Zwischenbau in O-W-Richtung verband Haus und Scheune, in dem eine Viehküche und ein Kellerraum u.a. unterge­bracht waren. Baujahr: 1924. Diese Scheune wurde 1953 um 8m verlängert.

An der Ostseite der Scheune schloss sich ein weiteres massives Stallgebäude, in O-W-Richtung an. Auf der Westseite der Hofeinfahrt stand eine Wagenremi­se / Wagenschuppen in Ziegelfachwerk mit Holzstall. Baujahr: 1920

Wagenremise links, Giebelseite mit Dehlentür in der Mitte und die Scheune rechts, bildeten einen nach Sü­den geöffneten Innenhof. Westlich hinter der Remise sowie seitlich von ihr standen bis zur Hofeinfahrt mehrere, große alte Eichen. Links neben der Hofeinfahrt befand sich ein im Kriege 1939/45 errichtetes so genanntes „Behelfsheim“; ein ebenerdiges schmales Holzhaus, bestehend aus 2 Zimmern. Nach 1945 vergrößert, diente es der Familie Karl Gerling, Schneidermeister aus Eilmsen stammend, bis zum Verkauf und Abbruch des Hofes, als Wohnung. Fam. Gerling baute in Uentrop, Graevinghoff-Straße.

Zufahrt: Vom Sumpmannsweg (ehem. Hörenstraße) auf den Hof.

Geschoßhöhe: Unten wie oben ca. 2.m

Größe: In qm umbauten Raumes ca. 350 m2, in ha des Hofes rd. 18 ha

Viehhaltung: Neben der Landwirtschaft als Haupterwerb um 1960, 12 Kühe, 12 Rinder, 12 Kälber, 30 Schweine, 80 Hühner, 3 Pferde, dazu Hofhund und Katzen, Vormotorisierung der Landwirtschaft

Hauspersonal: 1940 1 Knecht, 2 Mägde

Sonstiges: Ein Brunnen (ehem. Ziehbrunnen) befand sich an der Ostseite des Wohnhauses, wo auch die Waschküche einen Ausgang nach draußen hatte. Der Hausgarten lag an der Nordseite des Hauses. Die einzelnen Gartenbeete waren wie früher in allen Gärten üblich, mit Buchsbaum ein gefasst. In der westlich neben dem Wohnhaus gelegenen Weide war der Obsthof angelegt. In der Hauptsache Apfel- und Birnenbäume, z.B. grüner- und roter Boskop sowie Speck-, Tafel- und Winterbirnen; daneben auch Kirschbäume.

Aus einer alten Akte des Amtes Rhynern Nr. 688 (z.Zt. Stadtarchiv Hamm) geht hervor, dass auf Pannock’s Hof ehemals auch ein Backhaus stand. Der Hof Pannock in Schmehausen wurde durch den Zukauf der Hausstelle Bäcker in Uentrop, ehem. Grünstr., Hsnr. 8, einschl. der dazu gehörenden Ländereien, 1956 vergrößert.

Über Schmehausen hinaus machte sich P. als Schwarzbunt­züchter einen Namen. In der Zeit von 1938 bis 1967 stand P. sen. der Gemeinde Schmehausen als Bürgermeister vor. Nach dem Verkauf in Schmehausen, erwarb die Familie Pannock einen Hof in 3002 Wedemark, Ortsteil Schlage- Ickhorst, Ickhorster-Str. 8, Landkreis Hannover, und siedelte nach dort über.

Kurze Familiengeschichte: Johann Albert Pannrich, Kötter geb. 22. Jan. 1731, gest. 24. Febr. 1761 i. Schmeh. in I. Ehe verh. oo 29. Juli 1756 mit Anna Maria geb. Vorwig aus Norddinker, gest. 12. Jan. 1801 i. Schmeh.. Die Witwe d. A.P. ging eine 2. Ehe ein mit Johann Dietrich Blanke,gt. Kuhlmann, Ww. geb. 1. Okt. 1762           gest. 22. Nov. 1790 i. Schmeh. verh. oo 2o. Sept. 1761 (Blanke nahm den Namen Pannrich an)

Nachfolger: Viktor Dietrich Wilhelm Pannrich, Kötter, geb. lo. Januar 1765        gest. 23. April 1841 i. Schmeh. verh. oo 12. Dezember 1786 mit Johanna Sophie Margarethe geb. Horstmann a. Schmehausen geb. 12. Mai 1763           gest. 22. Dez. 1813 i. Schmeh.

Nachfolger: Georg Heinrich Friedrich Pannrich, Kötter, geb. 25. Oktober 1794 gest. 5. Febr. 1873 i. Schmeh., verh. oo 28. Oktober 1824 mit Maria geb. Hörenbaum aus Recklingsen, geb. 23. März 1807, gest. 14. April 1836 i. Schmeh.

Nachfolger: Dietrich Wilhelm Franz Matthias Pannock (Pannrich), geb. 12. Januar 1825, gest. 11. Aug. 1898 i. Schmeh. verh. oo 25. Mai 1852 mit Klara Maria Katharina Elisabeth geb. Stricker a. Haaren, geb. 4. Juli 1825, gest. 9. Jan. 1899 i. Schmeh.

Nachfolger: Dietrich Franz Friedrich Pannock, Ackerer, geb. 28. Januar 1858,  gest. 8. Dez. 1922 i. Schmeh., verh. oo 12. Juli 1890 mit Juliane Margarethe Maria Caroline geb. Bielefeld aus Eilrosen Krs. Soest, geb. 2. April 1866, gest. 2o. Januar 1944 i. Schmeh.

Nachfolger: Friedrich Pannock, Bauer, geb. 9. Februar 1903, verh. oo 31. Mai 1927 mit Luise geb. Neuhaus aus Haaren (Sundermann’s-Stelle, Haaren, Hsnr. 1) geb. 24. Januar 1907, gest. 31. Dezember 1960

Nachfolger: Friedhelm Pannock, Bauer, geb. 27. Februar 1930, verh. oo 31. Mai 1957 mit Helga geb. Brand aus Lipperrode bei Lippstadt geb. 23. April 1930